Flo wurde heute gegen 07:00 von einem lauten Knall geweckt. Dies sollte nicht der Letzte bleiben und es knallte bis zum Frühstück immer wieder in der Umgebung des Agriturismo. Es klang fast wie wenn jemand in der Gegend jagen würde. Unsere Gastgeberin klärte uns beim Frühstück auf und bestätigte unsere Vermutung: es handelt sich um Vogeljäger. Eine etwas eigenartige Beschäftigung finden wir.
Frühstück gibt es hier im Agriturismo immer erst ab 08:30. Somit begann der heutige Tag mit einem sehr leckeren Frühstück im Freien im Lichte der ersten Sonnenstrahlen. Die Gastgeberin gab uns noch zahlreiche Tipps für einen ausgedehnten Chianti-Roadtrip. Nachdem der 1. November auch in Italien ein Feiertag ist, hat uns unsere Gastgeberin auch vorgewarnt, dass vor allem am Wochenende sehr viel in den umliegenden Städten los sein wird. Daher haben wir nun vor die Stadtbesichtigungen unter der Woche zu machen und am Wochenende eher in die kleineren Ortschaften des Chianti zu fahren sowie den höchsten “Berg” des Chianti zu erklimmen — den Monte San Michele.
Somit war der erste Stopp des heutigen Tages die UNESCO Weltkulturerbe-Stadt Siena. Nach rund einer Stunde Fahrt erreichten wir dann auch schon die Ausläufer der Stadt. Zum Glück hat uns unsere Gastgeberin darauf aufmerksam gemacht, dass man keinesfalls hinter die Stadtmauern von Siena fahren sollte, da man sonst ordentlich Strafe zahlt. Nach einer kleinen Suche fanden wir dann auch noch einen freien Parkplatz beim Stadion von Siena. Eingebetet in die Hügel der Stadt wirkt das Stadion sehr ungewöhnlich.
Vom Stadion aus ging es zum ersten Ziel, dem Piazza del Campo. Hier finden zweimal im Jahr die weltberühmten Pferderennen — die Palio di Siena — statt. Heute am Donnerstag war zum Glück nicht so viel los, sodass wir gemütlich über den Platz schlendern konnten.
Danach machten wir uns auf den Weg zum Domplatz, dem Piazza del Duomo. Der Dom besteht aus reinem schwarzen und weißen Marmor und hebt sich dadurch deutlich von anderen uns bekannten Kirchen und Dome ab.
Unser Ticket beinhaltete auch einen Abstecher auf die Aussichtsterrasse Facciatone des Doms. Von dort hat man einen wirklich schönen Blick über Siena und die umliegenden Weinhügel. Diese Aussichtsterrasse hat eine interessante Geschichte: Vor langer Zeit wollte man in Siena einen noch größeren Dom bauen. Der existierende Dom sollte dann nur ein Querschiff sein. Jedoch ging das Geld aus und nun gibt es nur die Reste dieses neuen Doms. Zum Glück sind die bereits so hoch, dass man einen tollen Blick über die Stadt hat.
Nach einer kleinen Stärkung mit einem typisch italienischen Panini entschieden wir uns dem Tipp unserer Gastgeberin zu folgen und machten noch einen Abstecher nach Monteriggioni. Ein kleines schön gelegenes Castello wo die Zeit ein wenig still zu stehen scheint. Wir erklommen hier die Stadtmauer und genoßen die Ruhe am Dorfplatz bei einem Espresso und Aranciata.
Danach ging es nach Greve zurück.
Unsere Gastgeberin hat uns hier eine Pizzeria sehr ans Herz gelegt. Um 18:15 waren wir dort. Allerdings rund 45 Min zu Früh. Also genehmigten wir uns einen guten Chianti und nutzten die Zeit, um die nächsten Tage zu planen. Um Punkt 19:00 Uhr kam dann unsere Pizza.